Burgen
in Bayern

Burgruine Baltenstein Betzigau-Baltenstein

Erstmals erwähnt wird die Burg Baltenstein indirekt 1276 mit Hans von Baltenstein, der einem Zweig der Sulzberger entstammt. Spätestens 1319 hielten die Herren von Baltenstein das wichtige Hofamt der Schenken am Stift Kempten. 1366 verpfändete Heinz von Ratzenried Baltenstein an Bruno von Uttenried, mit dem gemeinsam er die Burg 1370 an den Kemptener Bürger Ruf Schöllang veräußerte. 1476 ging Baltenstein an das Spital zu Kempten, 1551 löste das Fürststift Kempten Baltenstein als stiftkemptisches Lehen ein. Bald darauf geriet die Burg endgültig in Verfall. Sie befindet sich heute in Privatbesitz, kann aber vom vorbeiführenden Wanderweg aus besichtigt werden.

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.401056, 47.721972

Baugeschichte

Traditionell wird die Erbauung der Burg in das frühe 13. Jahrhundert gesetzt. Mauerwerk und polygonale Turmform lassen aber eine jüngere Entstehung wohl kurz vor 1276 vermuten. Die Umschreibung der Burg als „Burgstall“ in der Urkunde von 1370 lässt vermuten, dass diese damals ruinös war. Offenbar setzte die Familie Schöllang die Baulichkeiten instand, da fortan wieder von einer Burg bzw. 1479 sogar von einem Schlösschen gesprochen wird. Im Jahr 1370 wird auch der zugehörige Bauhof – der Wirtschafts- oder Meierhof – erwähnt.
Eine Zeichnung von ca. 1820/30 zeigt den Turm noch als zweigeschossige Ruine. Zweifelsohne diente das Mauerwerk dem nahegelegenen Weiler als Steinbruch.

Baubestand

Der Lageplatz dieser Burg ist spektakulär: Ein ebenes Hochplateau wird nach Süden von einem tiefen Tobel durchschnitten, der teilweise künstlich zu einem breiten Graben erweitert wurde. Isoliert steht in diesem Tobel/Graben ein riesiger, 7 bis 8 Meter hoher Nagelfluhfindling, dessen Wände fast senkrecht abfallen. Seine gesamte Gipfelfläche wird von einem 10 x 14 Meter großen, unregelmäßig fünfeckigen Turmsockel okkupiert, dessen 2,8 – 5,2 Meter starkes Mauerwerk aus gewaltigen Nagelfluhbrocken besteht. Nördlich vorgelagert erstreckte sich auf dem Plateau eine geräumige Vorburg, deren Gräben und Gebäudereste in den 1980er-Jahren eingeebnet wurden. Heute zeugen nur mehr schwache Spuren von ihnen. Eine Planskizze von 1930 verzeichnet nach Westen und Osten zwei weitere Vorburgen, die heute aber nicht mehr auszumachen sind.
Die sicherlich durch die Felskontur vorgegebene Fünfeckform des Wohnturms stellt eine regionale Besonderheit dar. Leider ist der dicht bewachsene Mauerstumpf akut vom Abgang bedroht.

Touristen Information

Auf der Seite www.illerschorsch.de findet sich eine ausführliche Beschreibung des Rundwanderwegs zur Burgruine Baltenstein von Betzigau aus.

Karte

Weitere Bilder